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Digitalisierung in Deutschland – Wo stehen Sie beim Thema digitale Prozesse?

10/5/22
Esker Deutschland

Beim Thema „Digitalisierung in Deutschland“ werden häufig die Augen gerollt oder Köpfe geschüttelt – zu Recht? Wo befinden sich die am meisten digitalisierten Unternehmen innerhalb von Deutschland und im europaweiten Vergleich? Und schlussendlich: Warum sind digitale Prozesse überhaupt wichtig und welche Rolle spielen automatisierte Procure-to-Pay- und Order-to-Cash-Prozesse hierbei?

Das Thema Digitalisierung ist breit gefächert. Daher beschäftigen wir uns heute ausschließlich mit der Unternehmenslandschaft in Deutschland und vor allem mit der Digitalisierung von Unternehmensprozessen. Mäßiger Handyempfang, die Akzeptanz von Kartenzahlungen oder das „Internet als Neuland“ ignorieren wir an dieser Stelle großzügig.

Zusammenfassung

  • Am besten digital vernetzte Unternehmen finden sich im Westen von Deutschland & Unternehmen im Osten haben den höchsten digitalen Reifegrad
  • Kleine und mittlere Unternehmen haben einen größeren Nachholbedarf, große Unternehmen sollten Chancen besser nutzen
  • Digitale Prozesse sorgen für Wettbewerbsvorteile, attraktive Jobs, verbesserte Beziehungen zu Kunden, Lieferanten und Partnern
  • Technologien wie künstliche Intelligenz und Machine Learning beschleunigen die Digitalisierung signifikant

Digitalisierung in Deutschland – im Vergleich zu Europa

Bevor wir uns die Digitalisierungsfähigkeit in der deutschen Unternehmenslandschaft ansehen, werfen wir zuerst einen Blick darauf, wie andere europäische Länder bei diesem Thema dastehen. Eine Umfrage aus dem Jahr 20211 misst hierzu die Kennzahl mit dem klangvollen Namen „digitale Wettbewerbsfähigkeit“. Diese sagt aus, inwieweit ein Land in der Lage ist, sich digitaler Technologien anzunehmen und diese in Unternehmen und staatlichen Organisationen umzusetzen. Dabei dienen die drei Kriterien Wissen, Technologie und Zukunftsfähigkeit als Indikatoren.

Mit den USA an erster Position (100 %) erreicht Deutschland in dem Ranking 79,33 %. Insbesondere jedoch andere europäische Länder wie Schweden (95,19 %), Dänemark (95,16 %), die Schweiz (94,94 %) oder die Niederlande (93,31 %) schneiden deutlich besser ab und zeigen, dass das Annehmen und Umsetzen neuer digitaler Technologien deutlich stärker vorankommt als in Deutschland. An der Fähigkeit, neue Technologien anzunehmen und sich durch deren Implementierung entsprechendes Know-How anzueignen, müssen deutsche Unternehmen dem Ranking nach noch deutlich arbeiten. Der Voraussetzung folgend, dass innovative Technologien per se Treiber von Digitalisierung sind und uns ermöglichen, Daten als Basis für schnelle und positive Entscheidungen zu nutzen2, verstärkt sich die Dringlichkeit des Themas Digitalisierung in Deutschland weiter.

Prozessdigitalisierung nach Unternehmensgröße & Region

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat 2020 berechnet, dass lediglich 13 % der deutschen Unternehmen in ihren Prozessen digital extern vernetzt sind3. Dabei wird einerseits die digitale Vernetzung betrachtet, die eine Verbindung von Unternehmen mit Kunden, Lieferanten und Partnern darstellt – bis hin zu Unternehmen, die selbst vollständig digitale Plattformen sind. Andererseits wird der digitale Reifegrad von Unternehmen beleuchtet, der sich unter anderem aus Datenverfügbarkeit, digital verknüpften Prozessen, aussagekräftigen Analysetools und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz zusammensetzt.

Unsere Grafiken geben einen Überblick zur digitalen Vernetzung und zum digitalen Reifegrad der Branchen in Deutschland.

Die Berechnungen des BMWK brechen die Digitalisierung von Unternehmensprozessen unter anderem auf die jeweiligen Größen nach der Anzahl der Beschäftigten herunter. Hierbei ist klar zu erkennen, dass vor allem größere Unternehmen ihre Prozesse digitalisieren, um dem wachsenden Wettbewerbsdruck standzuhalten und schneller Innovationen entwickeln können. Gerade der reibungslose Ablauf interner Prozesse, wie z. B. die Automatisierung der Kreditorenbuchhaltung und der Debitorenbuchhaltung stärken großen Unternehmen den Rücken und sorgen für eine agile Arbeitsweise, die Lieferanten, Kunden und Partnern entgegenkommt. Auch bei der automatisierten Auftragsverarbeitung, bei der die Vielzahl an Kundenaufträgen nicht mehr manuell bearbeitet werden muss, hilft bei dieser internen Stärkung. Nichtsdestotrotz ist die Mehrheit der großen Unternehmen nach wie vor nicht auf eine digitale Zukunft vorbereitet und die hohe Investitionskraft sollte für diesen Bereich eingesetzt werden.

Betrachten wir die bereits genannten Dimensionen zur Messung der Prozessdigitalisierung einmal pro Region. Zwar zeigen die Zahlen im direkten Vergleich nur geringe Unterschiede, jedoch lässt sich bei der digitalen Vernetzung feststellen, dass der Westen die Nase vorn hat und deutschlandweit seine Prozesse am besten ins aktuelle Zeitalter gebracht hat. Hingegen zeigt sich beim digitalen Reifegrad der Osten Deutschlands als Gewinner. Bringen wir uns jedoch die hohe Anzahl großer Unternehmen in den Regionen West und Süd in Erinnerung, zeigen die Informationen kein signifikantes Plus der digitalen Vernetzung und des digitalen Reifegrades. Auch hieraus lässt sich ein Nachholbedarf für führende Unternehmen herleiten.

Warum digitale Prozesse für Sie als Unternehmen essentiell sind

Es sprechen einige Gründe für den Sinn und Zweck von digitalen Prozessen, u. a. Wettbewerbsvorteile durch schnellere Workflows und optimierte Zusammenarbeit mit Kunden, Lieferanten und Partnern. Weitere Vorteile wie erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit und die Schaffung von attraktiven und zukunftsfähigen Jobs kommen hier noch hinzu. Hierbei müssen wir uns ins Gedächtnis rufen, dass der Weg hin zu digitalen Prozessen auch immer Prozessoptimierungen sind. Es erfolgt also kein bloßes Abbilden bestehender und fehlerhafter Prozesse auf digitaler Ebene. Vielmehr werden Prozesse in diesem Rahmen optimiert und den Vorzügen der Automatisierung angepasst, um deren Potential voll und ganz auszuschöpfen.

Trotz Treibern wie künstlicher Intelligenz, die eine Digitalisierung voranbringen, ergab eine Umfrage aus dem Jahr 2022 mit über 600 Befragten, dass fehlende Zeit (61 %) und fehlende Fachkräfte (53 %) die größten Hürden bei der Digitalisierung in Unternehmen darstellen4. Dies zeigt, dass häufig das Bewusstsein für Digitalisierungspartner fehlt: Unternehmen können uns bei der Neugestaltung unserer Prozesse bedeutend unterstützen und besitzen nicht nur die zeitlichen Ressourcen, sondern auch das Fachpersonal, welches uns mit seiner Expertise versorgt.

Warum die Digitalisierung von P2P- und O2C-Prozessen ein entscheidender Schritt ist

Ein Bedarf an digitalisierten Prozessen ist zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen, attraktiven Jobs sowie für verbesserte Beziehungen zu Kunden, Lieferanten und Partnern grundlegend wichtig. Dabei sollen nicht nur interne Prozesse, sondern auch externe Schnittstellen auf das digitale Level gebracht werden, um ein gemeinsames Wachstum zu fördern.

Procure-to-Pay- und Order-to-Cash-Prozesse spielen hierbei eine maßgebliche Rolle, denn sie umfassen abteilungsübergreifende Aufgaben wie das Bestellwesen, den Einkauf, die Kreditoren- und die Debitorenbuchhaltung, die Auftragsverarbeitung, den Vertriebsinnendienst sowie das Verwalten von Kundenanfragen.

Gerade das Rechnungswesen, in dem eine Vielzahl an betriebswirtschaftlichen Sachverhalten aufkommt, hat eine unternehmensweite und externe Rolle5. Digitale Prozesse haben in diesem Unternehmensbereich einen wichtigen Stellenwert, denn durch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen lassen sich manuelle und repetitive Aufgaben automatisieren, sodass Mitarbeitende völlig neue Fokuspunkte setzen können, die einen deutlichen Mehrwert bieten. Beispiele hierfür sind das Lösen von Sonderfällen, die Vorbereitung von Audits, weitere Prozessoptimierungen, Projekte sowie Monats- und Jahresabschlüsse. Aber auch in der Auftragsverarbeitung oder dem Vertriebsinnendienst lässt sich die manuelle und fehlerbehaftete Eingabe von Auftragsdaten automatisieren. Mitarbeitende können sich daher stärker auf die Beratung von Kunden, das Pflegen von Kundenbeziehungen und – auch hier – Prozessoptimierungen konzentrieren.

Über Esker

Esker steht hierbei als erfahrener Digitalisierungspartner zu Seite und bietet eine globale Cloud-Plattform zur Automatisierung von Dokumentenprozessen und unterstützt Finanz- und Kundendienstabteilungen bei der digitalen Transformation in den Bereichen Order-to-Cash (O2C) und Procure-to-Pay (P2P). Die Lösungen von Esker werden weltweit eingesetzt und beinhalten Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), um die Produktivität und die Transparenz im Unternehmen zu erhöhen. Zugleich wird damit die Zusammenarbeit von Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern gestärkt. Esker verfügt über Niederlassungen in Nord- und Lateinamerika, Europa und im Asien-Pazifik-Raum, wobei sich die deutschen Standorte in Feldkirchen/München und Ratingen befinden. Das in Frankreich börsennotierte Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro, zwei Drittel davon außerhalb Frankreichs. Weitere Informationen über Esker und die Lösungen des Unternehmens finden Sie unter: www.esker.de und www.esker.de/blog.

Quellen: 1 Statista Search Department (2022) Country-level digital competitiveness rankings worldwide as of 2021. [online] https://www.statista.com/statistics/1042743/worldwide-digital-competitiv... [14.09.2022] 2 Heupel, T. & Reinhardt, M. (2019) ‘Das Controlling-Bild der Zukunft: Welche Chancen und Risiken ergeben sich im Spannungsverhältnis zwischen IT und Controlling für den Controller der Zukunft?‘, in: Kümpel, T., Schlenkrich, K. & Heupel, T. (eds) Controlling & Innovation 2019. Wiesbaden: Springer Gabler Wiesbaden 3 Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (2021) Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland Digitalisierungsindex 2020 [online] https://www.de.digital/DIGITAL/Redaktion/DE/Digitalisierungsindex/Publik... [14.09.2022] 4 Bolkart, J. (2022) Was sind die größten Hürden für die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen?. [online] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1284685/umfrage/umfrage-u... [20.09.2022] 5 Najderek, A. (2020) Auswirkungen der Digitalisierung im Rechnungswesen – ein Überblick. Innovationen für eine digitale Wirtschaft: 127–145.

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