Die Zukunft der E-Rechnung in Deutschland

Ende November 2020 treten die ersten gesetzlichen Verpflichtungen zur elektronischen Rechnungsstellung in Deutschland in Kraft. Aber wie könnten die weiteren Entwicklungen aussehen? Wir wagen den Blick in die Kristallkugel.

Verpflichtungen kommen auch in einzelnen Bundesländern

Wenn der 27. November 2020 anbricht, müssen Rechnungen an öffentliche Auftraggeber des Bundes im elektronischen Format gestellt werden. Ab diesem Datum gelten die ersten gesetzlichen Verpflichtungen zur E-Rechnung in Deutschland. Auch manche Bundesländer machen die elektronische Rechnungsstellung an ihre Behörden zur Pflicht: Baden-Württemberg (zum 1.1.2022), Bremen (zum 27.11.2020) und Niedersachsen (zum 1.4.2023) gehen unter den Ländern voran.

Zudem ist nicht auszuschließen, dass auch einzelne Kommunen sich in die Vorreiterrolle begeben und Verpflichtungen für ihre Lieferanten erlassen. Alles in allem bleibt Deutschland, wie auch in anderen Bereichen, ein föderalistischer Flickenteppich in Sachen elektronischer Rechnungsstellung.

Der Blick über die Grenzen

In anderen Ländern ist man schon deutlich weiter: In Italien gibt es bereits seit 2019 eine umfassende Verpflichtung zum E-Invoicing, auch im B2B-Bereich. Hier gehen die Entwicklungen sogar schon soweit, dass auch E-Orders zur Pflicht werden (seit Frühjahr 2020 müssen Bestellungen des Nationalen Gesundheitsdienst elektronisch erfolgen). Andere europäische Länder, wie beispielsweise Frankreich, sind dabei, die elektronische Rechnung auch im B2B-Umfeld obligatorisch zu machen.

International gibt es auch immer mehr gesetzliche Initiativen, um die E-Rechnung zu stärken und im Wirtschaftsverkehr zu etablieren. Im mittel- und südamerikanischen Raum hat diese Entwicklung bereits vor einigen Jahren begonnen, mittlerweile gibt es auch viele Staaten im asiatisch-pazifischen Raum, in denen gesetzliche Regelungen eingeführt werden. Etwas im Nachtreffen ist Nordamerika und Afrika.

Die Vergleichbarkeit hinkt natürlich an manchen Stellen. Während Frankreich beispielsweise ein eher zentralistisch agierender Staat ist, ist der Föderalismus in der Bundesrepublik besonders stark ausgeprägt.

Weltweiter Trend zu mehr E-Rechnung

Trotz regionaler Unterschiede zeichnet sich international ein klarer Trend zu mehr elektronischer Rechnungsstellung ab. Auch Experten gehen davon aus, dass zukünftig mehr und mehr gesetzlichen Regularien zum E-Invoicing eingeführt werden. Es gibt Schätzungen, dass schon 2025 mehr als 75 % aller B2G-Rechnungen weltweit über elektronische Clearance-Modelle abgewickelt werden.

Zieht man diese Trends in Betracht, kann der Blick in die Glaskugel eigentlich nur einen Schluss zu lassen: Auch in Deutschland wird es zukünftig eher mehr Verpflichtungen zur elektronischen Rechnung geben als weniger. Es ist zu erwarten, dass spätestens zum Jahr 2030 auch hierzulande im B2B-Bereich E-Rechnungen zu versenden sind. Das macht auch Sinn: Die Vorteile der E-Rechnung sind für alle Beteiligten gegeben!

Mehr erfahren?

Wenn Sie sich weiter informieren möchten, hätten wir ein paar Lesetipps für Sie:

Sovos TrustWeaver Report 2020: Der Report beschäftigt sich intensiv mit den Herausforderungen der Umsatzsteuer und enthält zahlreiche praktische Ratschläge zur elektronischen Rechnungsstellung und der elektronischen Archivierung. ZUM DOWNLOAD

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