In Italien müssen seit Jahresbeginn 2019 alle B2B- und B2G-Rechnungen elektronisch abgewickelt werden. Dazu wurde ein Clearance-Modell eingerichtet, bei dem alle Rechnungen über eine zentrale, staatliche Plattform (das „Sistema De Intercambio“) übermittelt werden müssen. Nun geht die italienische Regierung den nächsten Schritt. Aufgrund eines Erlasses des italienischen Wirtschafts- und Finanzministeriums (MEF), der Ende 2018 veröffentlicht wurde, wird ab dem 1. Oktober 2019 auch die elektronische Bestellung für alle öffentlichen Krankenhäuser Italiens (SSN = Servizio Sanitario Nazionale) zur Pflicht.
Elektronische Bestellungen müssen ab diesem Zeitpunkt über die neue NSO-Plattform (Nodo Smistamento Ordini) gesendet werden. Lieferanten von Krankenhäusern erhalten Bestellungen zukünftig nur noch in dem elektronischem Format PEPPOL BIS 3.0 (UBL 3.0). Die NSO-Plattform wird an die PEPPOL-Plattform angebunden. Das damit verbundene Ziel der italienischen Regierung ist die bessere Kontrolle der Ausgaben des öffentlichen Gesundheitssystems. Es ist davon auszugehen, dass dies nur ein weiterer Schritt in Richtung eines vollständig digitalen Order-to-Cash-Zyklus (O2C) für alle Unternehmen ist, bei dem alle Bestellungen über die NSO-Plattform und alle nachfolgenden Rechnungen über die SDI-Plattform abgewickelt werden. Die NSO-Plattform befindet derzeit noch in der Entwicklung und die ersten Tests sind für diesen Sommer geplant.
Da die Regierung davon ausgeht, dass die öffentlichen Krankenhäuser nicht rechtzeitig einsatzbereit sein werden, wurde in den technischen Spezifikationen der NSO ein spezifischer Prozess festgelegt, bei dem vorab vereinbarte Aufträge (Pre-Concordato) verwendet werden können. Grundsätzlich können die Krankenhäuser weiterhin Bestellungen per Fax oder E-Mail senden, die Lieferanten müssen allerdings elektronische Bestellungen im PEPPOL-Format erstellen und diese unter Verwendung einer bestimmten Bestellart an die NSO-Plattform übermitteln. Sobald die vorab vereinbarte Bestellung auf der NSO-Plattform validiert wurde, kann der Lieferant die Bestellung tatsächlich annehmen.
Die Esker Order Management-Lösung unterstützt sowohl Standard- als auch vorab vereinbarte Bestellungen und kann somit die gesetzlichen Anforderungen in Italien erfüllen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in unserem Buyer’s Guide “E-Ordering in Italy”.
